Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Vielen Dank für die nette Worte von Introduktion. Mein Hintergrund ist tatsächlich geisteswissenschaftlich.
Ich habe Philosophie studiert als Bachelor und dann Germanistik in Freiburg. Das waren die achtsäge
Jahren und ich, obwohl die Doktoranden heutzutage sagen, wie schwer das ist, um Stellen zu finden
und so, stimmt es. Es stimmt auch. Es ist eine sehr schwierige Zeit. In den achtsäge Jahren war es,
ja, außer vielleicht zu dieser einen, auch eine sehr, sehr schwierige Zeit, vielleicht die
schwierigste. Und dann wollte ich etwas Praktisches machen und deswegen wollte ich das mit Informatik
kombinieren. Ich hatte schon Mathematik als Nebenfakt gemacht und Informatik, man musste
keinen sehr sensiblen Riecher haben und bedenken, das könnte was wichtiges sein oder was interessantes
sein. Und ich wollte nur sagen, meine Wurzeln sind auch geisteswissenschaftlich. Ich fühle mich
wirklich interdisziplinär, so wie viele von Ihnen, die jetzt in diesem Bereich arbeiten. Aber nicht,
ich wollte das betonen, dass die Interesse in den Geisteswissenschaften nicht erst von gestern ist.
Also ich mache das schon seit langem. Okay und hier ist der Vortrag im kurzen. Ich gebrauche
diese Slides für mehrere Zwecke und deswegen hatte ich nur eine Kopie von, anders muss ich mehrere
Kopien immer wieder ändern und deswegen sind sie in Englisch. Ich hoffe, dass das kein Problem ist.
Aber ich würde dann kurz sagen, was ich für die Digital Humanities halte, das ist dann sehr
breites Feld, keine Frage. Sie haben auch in verschiedenen Vorlesungen schon von verschiedenen
Möglichkeiten gehört. Ich werde mich ziemlich nah an Text und Sprache halten. Das heißt nicht,
dass ich andere Sachen nicht sehr interessant finde. Eine von den Dissertationen, die ich
vor kurzem betreut habe, ging über alte Stadtpläne und ob man sehen kann, wie genau sie sind. Und das
ist sehr wichtig, wenn man sie übereinander stellen will. Das muss man auch machen und das ist auch
ganz gut für einen, der sprachlich oder sprachwissenschaftlich orientiert ist. Denn wir
sind alle visuell etwas unterentwickelt, glaube ich, in der Sprachwissenschaft. Die Arbeit mit Karten
ist eine ganz gute Antidote dazu. Fand ich sehr schön, so zu machen. Vor kurzem, ich glaube,
deswegen habe ich diese Einladung gekriegt, habe ich einen Vortrag gehalten, Informatics as Humanities
Discipline. Und das hat auf jeden Fall für Diskussionen gesorgt, wo ich das gemacht habe.
Ich werde das sehr kurz wiederholen hier, aber nicht lang, denn es war eine Reaktion auf eine
Sorge von vielen digitalen Geisteswissenschaftlern, nämlich, dass das alles vielleicht einfach eine
Art Übernahme ist von anderen Gebieten. Wenn, dann ist es eine Übernahme aus der Informatik.
Andere Kandidaten sind nicht in Sicht. Und ich bin da sehr skeptisch, dass das eine echte Gefahr ist.
Ich würde das dann kurz sagen, wieso wir mit Zuversicht eigentlich dieses Feld weiter backen
können und entwickeln können. Dann etwas über Punkte, wo wir Fortschritt jetzt machen. Ich
werde auf jeden Fall mehr über Dialektologie erzählen, weil ich auch erzählen will, dass wir
jetzt schon Fortschritt machen. Ich glaube, die Zeit ist schon da, wo wir nicht nur viel verheißen
sein wollen, sondern wir wollen Resultaten zeigen. Wo wir jetzt sagen können, wir wissen mehr
wissenschaftlich jetzt, weil wir unser Gebiet kompetitionell analysiert haben. Deswegen mache
ich das. Aber ich werde auch ein paar andere aus der Philologie, aus den bloßen Suchen in Texten,
das mache ich auch mit Malice of Forethought, so wie die Rechtsanwälte so gerne sagen. Denn ich höre
öfter von Kollegen, ich will natürlich die Texte haben digital, denn ich kann nicht jedes Mal nach
Rom fahren und dann erst meine Manuskripte mir anschauen. Das ist nicht praktisch. Aber was sie
nicht kapieren, ist sehr oft, wie schwer es ist, mit diesen älteren Texten zu arbeiten. Das kann man
nicht ein, zwei, drei machen. Man muss eigentlich ein Stück Informatik schon da gebrauchen, wo man
suchen will in diesen Texten. Das heißt, man findet nicht zum Beispiel Erlangen, Soma in allen Texten,
wo das auftritt. Garantiert nicht. Es gab keine normalisierte Rechtschreibung in Deutsch bis
19. Jahrhundert eigentlich. Da bin ich auch großzügig. Ich bin alte Germanist, also ich
würde das auch sagen. Also Conrad Duden in 1901, aber dann früher vielleicht ab Reichsgründungszeit
gab es verschiedene Versuche, um das zu machen. Aber schon einer wie Goethe hat vieles auf
verschiedene Art und Weise geschrieben. Das werde ich Ihnen zeigen. Ich will das auch als eine Art
Rat geben, sicher an die jüngeren Leute, an die befestigten Kollegen ist das nicht nötig. Sie
wissen schon, was sie machen werden in den nächsten fünf Jahren. Die meisten wissen wahrscheinlich
Presenters
Prof. Dr. John Nerbonne
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:07:25 Min
Aufnahmedatum
2014-12-18
Hochgeladen am
2014-12-19 11:12:00
Sprache
de-DE
Spitzwegs Gelehrter Mönch am Schreibtisch gibt das populäre Bild des Geisteswissenschaftlers wieder, alleine hinter dicken Büchern, und, abgesehen von einem Stift, ohne Hilfsmittel. Immer mehr Geisteswissenschaftler suchen dagegen Fortschritt durch den Gebrauch digitaler Mittel. Diese zeichnen sich durch ihre Zugänglichkeit, ihre Kapazität, und nicht zuletzt durch ihre Kontrollierbarkeit aus. In den Geisteswissenschaften wie der Sprachwissenschaft oder der Archäologie sind digitale Techniken nicht mehr wegzudenken, aber auch in Philologie, Geschichte und Literaturwissenschaft werden neuerdings Herausforderungen mittels digitaler Technik aufgegriffen. Es zeichnet sich neben den obengenannten Vorteilen auch ein weiterer ab, nämlich die Möglichkeit, abstraktere Sichten der Gegenstände zu entwickeln, um auch zu allgemeineren Theorien zu erlangen, die trotz ihres Abstraktionsniveaus, empirisch nachprüfbar bleiben. Dies werden wir anhand der deutschen Dialektologie demonstrieren.